Personalnot, Überlastung, Unterbesetzung und Unterbezahlung: All das sind Probleme, die in vielen sozialen Einrichtungen bekannt sind. „Der Arbeitsalltag in den sozialen Einrichtungen ist geprägt von Überlastung, Spardruck, schlechter Bezahlung und Befristung. Wir entfernen uns aktuell immer weiter von einer bedarfsdeckenden sozialen Infrastruktur“ betont Oliver Becker, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der freien Wohlfahrtverbände in Herne.
Um auf die Problematik aufmerksam zu machen, rufen die freien Wohlfahrts- und Sozialverbände in Nordrhein-Westfalen zu einer Aktionswoche auf, die vom 10. – 14. Juni 2024 stattfinden wird. Dabei soll unter dem Slogan „Black Week – Wir sehen schwarz für die soziale Arbeit in NRW. NRW bleib sozial!“ ein Appell an die Politik erfolgen.
Bereits im Oktober letzten Jahres demonstrierten viele Mitarbeitende der Wohlfahrts- und Sozialarbeit zusammen mit weiteren Betroffenen vor dem Landtag von NRW. Es folgten im Zuge dieser Kampagne die größten Sozialproteste in Nordrhein-Westfalen seit Jahrzehnten.
„Eine Reaktion der Politik auf die Proteste blieb bisher leider aus. Die gesamte soziale Infrastruktur in NRW steckt in einer bedrohlichen Krise und von der Landespolitik kommen nichts als warme Worte“ betont Becker. Und weiter: „Finanzielle Defizite und Personalmangel werden zu weiter reduzierten Angeboten und Schließungen von Einrichtungen führen. Statt konkreter Maßnahmen sehen wir nur eine Verwaltung des Mangels in der Soziallandschaft Wir befürchten, dass viele Einrichtungen ihre Dienste unter diesen Bedingungen einstellen müssen, wenn nicht endlich politisch gegengesteuert wird.“